Odessa 2. Mai 2014:

Aufklärung durch Augenzeugen nicht überall erwünscht

Am 2.5.2019 jährten sich zum 5. Mal die Ereignisse von Odessa, bei dem insgesamt 48 Menschen – davon 42 im Gewerkschaftshaus – ermordet und hunderte schwer und schwerst verletzt wurden. Wir hatten die Gelegenheit, anlässlich dieses Jahrestages mit Oleg Muzyka, einem der Überlebenden, der seit 2017 als anerkannter Flüchtling in Berlin lebt, zu sprechen. Das Interview wurde mithilfe einer russischen Übersetzerin geführt.

Von Published On: 23. Juni 2019Kategorien: Krieg & Frieden

Dieser Text wurde zuerst am 02.05.2019 auf www.nachdenkseiten.de unter der URL https://www.nachdenkseiten.de/?p=51384 veröffentlicht. Lizenz: IQM e.V./Albrecht Müller

Blick in das abgebrannte Gewerkschaftshaus in Odessa. (Foto: Lsimon, CC BY-SA 4.0)

Oleg Muzyka hat in dem  Buch „Brennendes Gewissen – der 2. Mai in  Odessa und die Folgen“ seine Erlebnisse an diesem Tag dokumentiert und will damit, wie auch mit seinen zahlreichen Interviews und Vorträgen, zu einer Aufklärung der Geschehnisse an jenem Tag beitragen.

Zunächst ein kurzer Überblick für all jene, die nicht wissen, was in Odessa geschah:

In Folge der Maidan-Bewegung in Kiew entwickelte sich in Odessa Widerstand, da viele der Menschen dort mit den politischen Vorgängen in Kiew – also dem Putsch gegen Präsident Janukowitsch, der Abspaltung von Russland und der Hinwendung zu EU und NATO – nicht einverstanden waren.

Auf dem Kulikowo Pole, dem Platz direkt vor dem Gewerkschaftshaus, entstand ein Protestcamp.

Die Anti-Maidan-Bewegung war ein demokratischer und gewaltfreier Protest. Mit anfangs 500 Teilnehmern, dann 1000, dann 2000 wuchs der sichtbare Widerstand. Bis zu 25.000 Menschen (lt. Polizeiangaben) demonstrierten für mehr autonome Rechte, ein Referendum zur Föderalisierung, territorial-administrative Reformen, die Anerkennung von Russisch als gleichberechtigte Zweitsprache, freie Wahlen von Gouverneuren, Bürgermeistern, Polizeichefs und anderen Funktionsträgern sowie das Recht, die kulturellen, wirtschaftlichen und verwandtschaftlichen Verbindungen zu Russland zu pflegen.

Der Protest verlief über mehrere Wochen friedlich – bis am 2.5. 2014 mehrere hunderte Bewaffnete das Protestcamp in Odessa überfielen. Sie schlugen auf die Menschen im Camp ein und verfolgten Flüchtende bis ins Gewerkschaftshaus, wo sie sich hatten in Sicherheit bringen wollten. Die Zelte des Camps und schließlich das Gewerkschaftshaus wurden in Brand gesetzt; mindestens 48 Menschen starben in den Flammen, erstickten oder wurden zu Tode geprügelt.

Die Täter – geschweige denn deren Hintermänner – wurden nicht verfolgt. Im Gegenteil: wer direkt nach dem Pogrom von der Polizei inhaftiert wurde und nur auf öffentlichen Druck der Bevölkerung Odessas drei Tage später wieder frei kam –  waren die Überlebenden des Pogroms.

Auch 5 Jahre nach den Ereignissen hat noch kein Verantwortlicher vor Gericht gestanden. Eine Aufklärung und die Suche nach den Tätern wird weder in der Ukraine noch in der EU ernsthaft vorangetrieben. Dabei ist sie dringend notwendig.

 


Oleg Muzyka (Foto: Verlag)

 

Danke, dass Sie als Überlebender von Odessa über das, was vor fünf Jahren passiert ist, sprechen. Wie präsent sind die Ereignisse für Sie heute?

Das kann ich nicht sagen, darüber denke ich nicht nach. Es sind Erinnerungen an meine Kollegen und meine Freunde. Ich werde sehr oft nachts im warmen Bett wach und die Erinnerungen an das, was passierte ist, sind direkt vor mir.  In den vergangenen fünf Jahren habe ich so viele Veranstaltungen besucht, Vorträge gehalten, Interviews gegeben und das Buch darüber geschrieben … das ist mein Leben heute.

Wie haben Sie früher gelebt?

Ich habe ein ganz normales Leben geführt. Ich kam 1967 gut 100 km von Odessa entfernt auf die Welt. Nach Abschluss der „Odessa National Maritime Academy“ – technische Flotte – bin ich danach wie jeder andere zur Armee gegangen, habe geheiratet, wurde Vater einer inzwischen erwachsenen Tochter. Im Anschluss an die Armee fuhr ich als Bootsmann zur See, bis die Sowjetunion zerbrach. Dann wurde ich Unternehmer in der Automobilindustrie, das bin ich noch heute. 2009 wurde ich parteipolitisch aktiv, engagierte mich für soziale Themen in Odessa. Gemeinnützigkeit, Hilfe für alte Menschen und Kinder: Ich wollte die positiven, die sozialen Themen aus der Sowjetzeit in die neue Welt mitnehmen, in der es auch reiche Menschen geben durfte.

Waren Sie als Funktionär bei den Demonstrationen dabei?

Nein. Das war eine spontane, zivile Bewegung von unten, völlig informell. Einfache Menschen gingen auf die Bühne und sprachen. Man wusste zwar, dass ich politisch engagiert war, das hatte aber keine Bedeutung. Jeder durfte sich äußern. Nur wer zur Gewalt aufrief, wurde nicht mehr auf die Bühne gelassen. Es war eine selbstorganisierte Veranstaltung, die von Einwohnern Odessas getragen wurde, keine Partei stand dahinter. Den meisten offiziellen Parteien war es egal, was sich am Platz tat. Nur die kommunistische Partei wollte die Menschen unterstützen, es wurden dann aber keine Parteien zugelassen.

Können Sie Ihre Erlebnisse zusammenfassen? Nur kurz – im Buch gehen Sie ja ausführlich darauf ein.

Wir haben nicht erwartet, dass passieren wird, was passiert ist. Wir haben geglaubt und gehofft, dass man sich in Odessa – einer offenen und toleranten Stadt – friedlich austauschen kann. Gerade in Odessa kam es zu intensiven Gesprächen zwischen den Maidan-Anhängern und der Anti-Maidan-Bewegung. Wir waren überzeugt, dass wir durch Gespräche zu Lösungen kommen werden. Aber es gab offensichtlich agressive politische Mächte, denen diese friedliche Situation nicht gefiel, die alles getan haben, die Stimmung zu kippen. Und sie waren erfolgreich damit.

 


Lager der pro-russischen Demonstranten auf dem Kulikovo-Polplatz in Odessa, 10. April 2014. (Foto: Wikipedia / Hobopocc, Lizenz: CC-BY-SA 3.0)

 

Ich war an dem Tag bereits frühmorgens im Camp,  habe daher auch die Polizei gesehen, die sich offensichtlich auf irgend etwas vorbereitet hat. Wir selbst hatten keine besonderen Erwartungen; Kinder, Frauen und ältere Leute haben sich ein Konzert angeschaut. Nichts deutete darauf hin, dass etwas passieren würde. Wir waren ja nur Zivilisten ohne jede militärische Ausbildung – niemand hat mit dem gerechnet, was dann kam. Als wir von den Kämpfen zwischen Maidan- und Anti-Maidan-Anhängern am Griechischen Platz hörten, entschied ich mich, mich nicht einzumischen. Bis ca. vier Uhr nachmittags konnte ich auch die anderen davon abhalten. Dann wurde die Unruhe zu groß und wir gingen hinüber, um selbst zu sehen, was los ist. Die Radikalität dort hat mich schockiert. Das war nicht mein Odessa, das war übelste brachiale Gewalt.

Noch heute stelle ich mir immer wieder die Frage: Hätten wir etwas anderes machen sollen, hätte man eingreifen sollen? Ich weiss es nicht.

Gegen Abend haben wir uns dann wieder zum Kulikowo Pole zurückgezogen, wo Frauen, alte Menschen und Kinder – es waren fast keine junge Männer auf dem Platz – Barrikaden bauten, um sich und das Camp zu schützen. Meine Frau rief mehrfach an, warnte mich, warnte uns alle, dass sie im Fernsehen live sehen könne, dass ein bewaffneter Mob zum Kulikowo Pole käme und ich unbedingt weggehen solle.
Warum sind Sie und die anderen nicht geflüchtet?

Ich hatte mit dazu aufgerufen, dass dieser Platz zum Zeichen werden sollte: ein Platz für den Erhalt der russischen Sprache und Kultur sowie demokratischer Gesetze. Ich konnte mir nicht erlauben wegzulaufen, solange noch Frauen und Kinder dort waren. Und ja, die meisten hätten noch fliehen können. Aber sie wollten ihre Stadt und ihre Werte verteidigen – das hatte etwas mit Berufung zu tun.

Aber es hat auch niemand nur im Traum daran gedacht, dass Menschen umgebracht werden könnten! Wir rechneten mit der Zerstörung des Zeltlagers, aber nicht mit Mord und Totschlag. Und wir gingen davon aus, dass uns das Gewerkschaftshaus mit seinen dicken Wänden Sicherheit bieten würde. Für Menschen ohne militärische Ausbildung eine ganz normale Einschätzung, wie ich jetzt weiß. In der Realität bot uns  das Haus nur 30 Minuten Schutz, nachdem wir uns hinein geflüchtet hatten. Dann begannen die schlimmen Szenen.

Wir haben alle ums Überleben gekämpft – viele haben es nicht geschafft. Mein jüngerer Bruder kam erst wegen der Angriffe zum Platz, um uns zu helfen. Ich wusste nicht, wo er war, und erfuhr erst Tage später, dass er schwer verletzt überlebt hatte. Auf der Straße wurden Menschen niedergemetzelt, im Gebäude starben viele an Rauch und Feuer. Es hätte vieles verhindert werden können, wenn Polizei und Feuerwehr rechtzeitig eingegriffen hätten – das ist aber nicht passiert. Irgendwann mitten in der Nacht sind wir dann hinausgerannt. Ich habe meinen Bruder unter den Opfern gesucht – es waren so viele, ich konnte ihn nicht finden.

Irgendwann ging dann ein grelles Licht an. Die Polizei kam und verhaftete die Überlebenden – also uns Anti-Maidan-Aktivisten. Die Euromaidan-Anhänger und die Schläger des rechten Sektors blieben von der Polizei unbehelligt. Wir wurden durch den Korridor des Todes gejagt – mit Baseballschlägern niedergeknüppelt – und die Polizei schaute zu. Dann wurden wir ins Gefängnis gebracht, unsere Daten aufgenommen, und ich kam in Einzelhaft. Es gab so viele Verhaftungen, dass sie die Frauen freiließen. Dann ging alles sehr schnell. Wir wurden verhört, eine Anklageschrift vorgelegt – aber am 4.5. gab man dem Druck der Öffentlichkeit nach und ließ uns wieder frei.

Gab es Unterstützung aus Russland?

Nein, es gab keinerlei Unterstützung aus Russland, das ist ja das Beängstigende. Hätte Russland eingegriffen, wäre es wohl wie auf der Krim ohne Tote ausgegangen. Ich habe das Interview mit einer Frau gehört, die vom Dach des Gewerkschaftshauses aus die Russische Botschaft angerufen und um Hilfe gebeten hatte. Als man dort aber erfuhr, dass keine russischen Staatsbürger betroffen waren, entschied die Botschaft, nicht einzugreifen.

Wann haben Sie die Ukraine verlassen?

Am 21.5 2014 verließ ich Odessa in Richtung Russland. Dort habe ich erst einmal bei Freunden gewohnt. Dann habe ich Europa mit einer Fotoausstellung bereist, um über die Geschehnisse in Odessa zu informieren.

Was machen Sie jetzt?

Heute lebe ich als offiziell anerkannter Flüchtling in Berlin. Ich setze weiter alles daran, die Menschen über die Vorkommnisse zu informieren. Ich erreiche sie in Vorträgen, Ausstellungen und Diskussionen. Aber dabei kann man nie auf alles eingehen, was passiert ist. Mit dem Buch vermittle ich detaillierte Informationen und habe sie damit auch festgehalten; so geraten die unzähligen Fakten nicht in Vergessenheit. Bislang erinnere ich mich an die Geschehnisse vom 2.5.2014  zwar noch in allen Einzelheiten, aber irgendwann wird das Vergessen beginnen.  Darum haben mir Freunde geraten, möglichst genau zu dokumentieren, was ich an diesem Tag erlebt habe.

Wenn Sie über Odessa informieren – wie wird es aufgenommen? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Ich habe den Eindruck, dass sich überall ca. 5% der Menschen mit Politik beschäftigen, ob in der Ukraine, in Deutschland oder anderen Ländern Europas. Zu den Veranstaltungen kommen eher wenige Menschen – in Berlin waren es einmal 150, in Koblenz im März 2019 etwa 40. Es sind nicht viele, die sich für Themen interessieren, die sie nicht unmittelbar selbst tangieren – egal in welchem Land. Die Ukraine ist weit weg. Odessa ist weit weg. Man reagiert erst, wenn man persönlich betroffen ist. Und heute leben selbst in der Ukraine noch Menschen, die nicht im Ansatz wissen, was am 2.5.2014 in Odessa geschah. Traurig, aber leider wahr. Die meisten Besucher, die zu den Veranstaltungen kommen, sind bereits informiert. Sie wollen mehr wissen, wollen Informationen von einem Augenzeugen erhalten. Und es gibt nicht wenige, die mit meiner Aufklärungsarbeit nicht einverstanden sind. Die setzen alles daran, Veranstaltungen zu verhindern, teilweise mit den fadenscheinigsten Begründungen, teilweise auch mit Drohungen.

Drohungen? Was heißt das?

Mehrheitlich sind es Ukrainer, die eher aggressiv vorgehen. In Dresden wurde eine Veranstaltung abgesagt, weil ein Ukrainer, der seit 15 Jahren in Deutschland lebt, der Auffassung war, dass ich lüge. Er wurde zur Diskussion eingeladen, war an einem direkten Gespräch aber nicht interessiert. In seinen insgesamt drei Beschwerden an den Veranstalter, der den Raum zur Verfügung stellen wollte, sagt er dann, wer uns den Raum gäbe, den müsse man als Agenten des Kremls ansehen. Das mag ja keiner … Wir trafen uns mit den Interessenten für die Veranstaltung dann vor dem Gebäude.

Und wie sind die Reaktionen von Medien?

Linke und kommunistische Medien reagieren eher positiv. Sputnik oder Russia Today haben ebenfalls über das Buch berichtet. Auch kleine lokale Zeitungen sind manchmal interessiert. Die großen, westlichen Medien ignorieren mich und meine Arbeit oder distanzieren sich. Die Deutsche Welle war anfangs interessiert, wir standen in Mail-Kontakt. Als sie aber erfuhren, dass es einen Bericht bei Sputnik gab, verschwand das Interesse.

Gibt es Interesse an der Aufklärung seitens der Politik oder offizieller Stellen?

Was ich feststellen muss, ist, dass offizielle Stellen kein ernstes Interesse an Aufklärung haben. Organisationen wie die Konrad -Adenauer-Stiftung geben sich zwar den Anschein, neutral zu agieren, unterstützen aber offensichtlich die ukrainische Regierung. So gab es am 16. und 17. Oktober die Kiewer Gespräche in Berlin, in der sich eine Arbeitsgruppe beim Thema „Umgang mit Gewalt –Straflosigkeit oder justizielle Aufarbeitung“ auch den Geschehnissen zum 2.5. widmete. Zumindest war laut Programm Tetjana Herasymova von „Gruppe 2. Mai“, Odessa dort vertreten. Im Programm wurden „die Gewaltexzesse rund um den Brand des Gewerkschaftshauses in Odessa“ auf jeden Fall explizit erwähnt. Ich wollte als Augenzeuge daran teilnehmen, meldete mich an, erhielt aber auf meine Registrierung keine Antwort und wurde dann beim Empfang abgewiesen. Ich hatte meine Papiere dabei, das Buch, meinen Ausweis als anerkannter ukrainischer Flüchtling aus Odessa. Es gab angeblich keinen Platz. Ich fragte, wie man über etwas diskutieren wolle, wenn man keinen Augenzeugen dabei habe. Trotzdem wurde ich weggeschickt. Es gab wohl nicht genug Platz für die ganzen Überlebenden …

Man darf aber auch nicht vergessen, dass auf dem Maidan zahlreiche Politiker aus den USA und aus Deutschland als Unterstützer dabei waren, die damit den Putsch faktisch unterstützt haben. Wie soll da ein ehrliches Interesse an Aufklärung entstehen?

Wer unterstützt Sie bei Ihrer Arbeit?

In Deutschland sind das die Mütter gegen Krieg aus Berlin-Brandenburg, einzelne Bundestagsabgeordnete der Linken, die mir die Möglichkeit geben, bei Veranstaltungen zu informieren, sowie der Verein Friedensbrücke Kriegsopferhilfe e.V.

Haben Sie noch Kontakte nach Odessa?

Ja – dank Telefon und Skype stehe ich regelmäßig mit meiner Familie und Freunden in Kontakt, und versuche den Menschen zu helfen, zum Beispiel indem ich Lebensmittel nach Odessa schicke. Ich unterstütze Projekte mit Spenden – wie z.B. den Film „Brennende Herzen“.  Ich tue eben das, was mir möglich ist.

Und woher bekommen Sie die Spenden?

Ich habe noch eine Firma, die von meiner Familie weiter geführt wird. Zudem stehe ich in engem Kontakt mit Geschäftsleuten vor Ort, die die jetzige politische Ausrichtung nicht gutheißen und Spendengelder zur Verfügung stellen. Und natürlich rufe ich bei meinen öffentlichen Veranstaltungen unter den Besuchern zu Spenden auf. Auch vom Erlös des Buches geht ein Teil an Menschen, die Hilfe benötigen.

Wo kann man das Buch erwerben?

Es ist in der Eulenspiegel Verlagsgruppe erschienen und kann dort oder in jeder Buchhandlung mit der ISBN 978-3-947094-37-0 geordert werden. Auch die Friedensbrücke Kriegsopferhilfe unterstützt mich beim Vertrieb, man kann das Buch über www.fbko.org ebenfalls bestellen.

Zum Abschluss: Was würden Sie sich von den Lesern dieses Artikels wünschen?

Mein Wunsch wäre es, dass die Menschen begreifen, dass man nicht teilnahmslos bleiben darf, wenn man sieht, dass Unrecht geschieht. Jeder kann innerhalb sehr kurzer Zeit in einem Krieg landen – davor ist niemand gefeit. Wie schnell das gehen kann, habe ich selbst erleben müssen.

Aber ich wünschen allen, dass sie nie im eigenen Haus Schüsse hören müssen, sondern weiter ein friedliches Leben mit viel Sonnenschein erleben dürfen.

Vielen Dank für Ihr Engagement und eine friedliche Zukunft für uns alle!

Odessa 2. Mai 2014:

Aufklärung durch Augenzeugen nicht überall erwünscht

Am 2.5.2019 jährten sich zum 5. Mal die Ereignisse von Odessa, bei dem insgesamt 48 Menschen – davon 42 im Gewerkschaftshaus – ermordet und hunderte schwer und schwerst verletzt wurden. Wir hatten die Gelegenheit, anlässlich dieses Jahrestages mit Oleg Muzyka, einem der Überlebenden, der seit 2017 als anerkannter Flüchtling in Berlin lebt, zu sprechen. Das Interview wurde mithilfe einer russischen Übersetzerin geführt.

Von Published On: 23. Juni 2019Kategorien: Krieg & Frieden

Dieser Text wurde zuerst am 02.05.2019 auf www.nachdenkseiten.de unter der URL https://www.nachdenkseiten.de/?p=51384 veröffentlicht. Lizenz: IQM e.V./Albrecht Müller

Blick in das abgebrannte Gewerkschaftshaus in Odessa. (Foto: Lsimon, CC BY-SA 4.0)

Oleg Muzyka hat in dem  Buch „Brennendes Gewissen – der 2. Mai in  Odessa und die Folgen“ seine Erlebnisse an diesem Tag dokumentiert und will damit, wie auch mit seinen zahlreichen Interviews und Vorträgen, zu einer Aufklärung der Geschehnisse an jenem Tag beitragen.

Zunächst ein kurzer Überblick für all jene, die nicht wissen, was in Odessa geschah:

In Folge der Maidan-Bewegung in Kiew entwickelte sich in Odessa Widerstand, da viele der Menschen dort mit den politischen Vorgängen in Kiew – also dem Putsch gegen Präsident Janukowitsch, der Abspaltung von Russland und der Hinwendung zu EU und NATO – nicht einverstanden waren.

Auf dem Kulikowo Pole, dem Platz direkt vor dem Gewerkschaftshaus, entstand ein Protestcamp.

Die Anti-Maidan-Bewegung war ein demokratischer und gewaltfreier Protest. Mit anfangs 500 Teilnehmern, dann 1000, dann 2000 wuchs der sichtbare Widerstand. Bis zu 25.000 Menschen (lt. Polizeiangaben) demonstrierten für mehr autonome Rechte, ein Referendum zur Föderalisierung, territorial-administrative Reformen, die Anerkennung von Russisch als gleichberechtigte Zweitsprache, freie Wahlen von Gouverneuren, Bürgermeistern, Polizeichefs und anderen Funktionsträgern sowie das Recht, die kulturellen, wirtschaftlichen und verwandtschaftlichen Verbindungen zu Russland zu pflegen.

Der Protest verlief über mehrere Wochen friedlich – bis am 2.5. 2014 mehrere hunderte Bewaffnete das Protestcamp in Odessa überfielen. Sie schlugen auf die Menschen im Camp ein und verfolgten Flüchtende bis ins Gewerkschaftshaus, wo sie sich hatten in Sicherheit bringen wollten. Die Zelte des Camps und schließlich das Gewerkschaftshaus wurden in Brand gesetzt; mindestens 48 Menschen starben in den Flammen, erstickten oder wurden zu Tode geprügelt.

Die Täter – geschweige denn deren Hintermänner – wurden nicht verfolgt. Im Gegenteil: wer direkt nach dem Pogrom von der Polizei inhaftiert wurde und nur auf öffentlichen Druck der Bevölkerung Odessas drei Tage später wieder frei kam –  waren die Überlebenden des Pogroms.

Auch 5 Jahre nach den Ereignissen hat noch kein Verantwortlicher vor Gericht gestanden. Eine Aufklärung und die Suche nach den Tätern wird weder in der Ukraine noch in der EU ernsthaft vorangetrieben. Dabei ist sie dringend notwendig.

 


Oleg Muzyka (Foto: Verlag)

 

Danke, dass Sie als Überlebender von Odessa über das, was vor fünf Jahren passiert ist, sprechen. Wie präsent sind die Ereignisse für Sie heute?

Das kann ich nicht sagen, darüber denke ich nicht nach. Es sind Erinnerungen an meine Kollegen und meine Freunde. Ich werde sehr oft nachts im warmen Bett wach und die Erinnerungen an das, was passierte ist, sind direkt vor mir.  In den vergangenen fünf Jahren habe ich so viele Veranstaltungen besucht, Vorträge gehalten, Interviews gegeben und das Buch darüber geschrieben … das ist mein Leben heute.

Wie haben Sie früher gelebt?

Ich habe ein ganz normales Leben geführt. Ich kam 1967 gut 100 km von Odessa entfernt auf die Welt. Nach Abschluss der „Odessa National Maritime Academy“ – technische Flotte – bin ich danach wie jeder andere zur Armee gegangen, habe geheiratet, wurde Vater einer inzwischen erwachsenen Tochter. Im Anschluss an die Armee fuhr ich als Bootsmann zur See, bis die Sowjetunion zerbrach. Dann wurde ich Unternehmer in der Automobilindustrie, das bin ich noch heute. 2009 wurde ich parteipolitisch aktiv, engagierte mich für soziale Themen in Odessa. Gemeinnützigkeit, Hilfe für alte Menschen und Kinder: Ich wollte die positiven, die sozialen Themen aus der Sowjetzeit in die neue Welt mitnehmen, in der es auch reiche Menschen geben durfte.

Waren Sie als Funktionär bei den Demonstrationen dabei?

Nein. Das war eine spontane, zivile Bewegung von unten, völlig informell. Einfache Menschen gingen auf die Bühne und sprachen. Man wusste zwar, dass ich politisch engagiert war, das hatte aber keine Bedeutung. Jeder durfte sich äußern. Nur wer zur Gewalt aufrief, wurde nicht mehr auf die Bühne gelassen. Es war eine selbstorganisierte Veranstaltung, die von Einwohnern Odessas getragen wurde, keine Partei stand dahinter. Den meisten offiziellen Parteien war es egal, was sich am Platz tat. Nur die kommunistische Partei wollte die Menschen unterstützen, es wurden dann aber keine Parteien zugelassen.

Können Sie Ihre Erlebnisse zusammenfassen? Nur kurz – im Buch gehen Sie ja ausführlich darauf ein.

Wir haben nicht erwartet, dass passieren wird, was passiert ist. Wir haben geglaubt und gehofft, dass man sich in Odessa – einer offenen und toleranten Stadt – friedlich austauschen kann. Gerade in Odessa kam es zu intensiven Gesprächen zwischen den Maidan-Anhängern und der Anti-Maidan-Bewegung. Wir waren überzeugt, dass wir durch Gespräche zu Lösungen kommen werden. Aber es gab offensichtlich agressive politische Mächte, denen diese friedliche Situation nicht gefiel, die alles getan haben, die Stimmung zu kippen. Und sie waren erfolgreich damit.

 


Lager der pro-russischen Demonstranten auf dem Kulikovo-Polplatz in Odessa, 10. April 2014. (Foto: Wikipedia / Hobopocc, Lizenz: CC-BY-SA 3.0)

 

Ich war an dem Tag bereits frühmorgens im Camp,  habe daher auch die Polizei gesehen, die sich offensichtlich auf irgend etwas vorbereitet hat. Wir selbst hatten keine besonderen Erwartungen; Kinder, Frauen und ältere Leute haben sich ein Konzert angeschaut. Nichts deutete darauf hin, dass etwas passieren würde. Wir waren ja nur Zivilisten ohne jede militärische Ausbildung – niemand hat mit dem gerechnet, was dann kam. Als wir von den Kämpfen zwischen Maidan- und Anti-Maidan-Anhängern am Griechischen Platz hörten, entschied ich mich, mich nicht einzumischen. Bis ca. vier Uhr nachmittags konnte ich auch die anderen davon abhalten. Dann wurde die Unruhe zu groß und wir gingen hinüber, um selbst zu sehen, was los ist. Die Radikalität dort hat mich schockiert. Das war nicht mein Odessa, das war übelste brachiale Gewalt.

Noch heute stelle ich mir immer wieder die Frage: Hätten wir etwas anderes machen sollen, hätte man eingreifen sollen? Ich weiss es nicht.

Gegen Abend haben wir uns dann wieder zum Kulikowo Pole zurückgezogen, wo Frauen, alte Menschen und Kinder – es waren fast keine junge Männer auf dem Platz – Barrikaden bauten, um sich und das Camp zu schützen. Meine Frau rief mehrfach an, warnte mich, warnte uns alle, dass sie im Fernsehen live sehen könne, dass ein bewaffneter Mob zum Kulikowo Pole käme und ich unbedingt weggehen solle.
Warum sind Sie und die anderen nicht geflüchtet?

Ich hatte mit dazu aufgerufen, dass dieser Platz zum Zeichen werden sollte: ein Platz für den Erhalt der russischen Sprache und Kultur sowie demokratischer Gesetze. Ich konnte mir nicht erlauben wegzulaufen, solange noch Frauen und Kinder dort waren. Und ja, die meisten hätten noch fliehen können. Aber sie wollten ihre Stadt und ihre Werte verteidigen – das hatte etwas mit Berufung zu tun.

Aber es hat auch niemand nur im Traum daran gedacht, dass Menschen umgebracht werden könnten! Wir rechneten mit der Zerstörung des Zeltlagers, aber nicht mit Mord und Totschlag. Und wir gingen davon aus, dass uns das Gewerkschaftshaus mit seinen dicken Wänden Sicherheit bieten würde. Für Menschen ohne militärische Ausbildung eine ganz normale Einschätzung, wie ich jetzt weiß. In der Realität bot uns  das Haus nur 30 Minuten Schutz, nachdem wir uns hinein geflüchtet hatten. Dann begannen die schlimmen Szenen.

Wir haben alle ums Überleben gekämpft – viele haben es nicht geschafft. Mein jüngerer Bruder kam erst wegen der Angriffe zum Platz, um uns zu helfen. Ich wusste nicht, wo er war, und erfuhr erst Tage später, dass er schwer verletzt überlebt hatte. Auf der Straße wurden Menschen niedergemetzelt, im Gebäude starben viele an Rauch und Feuer. Es hätte vieles verhindert werden können, wenn Polizei und Feuerwehr rechtzeitig eingegriffen hätten – das ist aber nicht passiert. Irgendwann mitten in der Nacht sind wir dann hinausgerannt. Ich habe meinen Bruder unter den Opfern gesucht – es waren so viele, ich konnte ihn nicht finden.

Irgendwann ging dann ein grelles Licht an. Die Polizei kam und verhaftete die Überlebenden – also uns Anti-Maidan-Aktivisten. Die Euromaidan-Anhänger und die Schläger des rechten Sektors blieben von der Polizei unbehelligt. Wir wurden durch den Korridor des Todes gejagt – mit Baseballschlägern niedergeknüppelt – und die Polizei schaute zu. Dann wurden wir ins Gefängnis gebracht, unsere Daten aufgenommen, und ich kam in Einzelhaft. Es gab so viele Verhaftungen, dass sie die Frauen freiließen. Dann ging alles sehr schnell. Wir wurden verhört, eine Anklageschrift vorgelegt – aber am 4.5. gab man dem Druck der Öffentlichkeit nach und ließ uns wieder frei.

Gab es Unterstützung aus Russland?

Nein, es gab keinerlei Unterstützung aus Russland, das ist ja das Beängstigende. Hätte Russland eingegriffen, wäre es wohl wie auf der Krim ohne Tote ausgegangen. Ich habe das Interview mit einer Frau gehört, die vom Dach des Gewerkschaftshauses aus die Russische Botschaft angerufen und um Hilfe gebeten hatte. Als man dort aber erfuhr, dass keine russischen Staatsbürger betroffen waren, entschied die Botschaft, nicht einzugreifen.

Wann haben Sie die Ukraine verlassen?

Am 21.5 2014 verließ ich Odessa in Richtung Russland. Dort habe ich erst einmal bei Freunden gewohnt. Dann habe ich Europa mit einer Fotoausstellung bereist, um über die Geschehnisse in Odessa zu informieren.

Was machen Sie jetzt?

Heute lebe ich als offiziell anerkannter Flüchtling in Berlin. Ich setze weiter alles daran, die Menschen über die Vorkommnisse zu informieren. Ich erreiche sie in Vorträgen, Ausstellungen und Diskussionen. Aber dabei kann man nie auf alles eingehen, was passiert ist. Mit dem Buch vermittle ich detaillierte Informationen und habe sie damit auch festgehalten; so geraten die unzähligen Fakten nicht in Vergessenheit. Bislang erinnere ich mich an die Geschehnisse vom 2.5.2014  zwar noch in allen Einzelheiten, aber irgendwann wird das Vergessen beginnen.  Darum haben mir Freunde geraten, möglichst genau zu dokumentieren, was ich an diesem Tag erlebt habe.

Wenn Sie über Odessa informieren – wie wird es aufgenommen? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Ich habe den Eindruck, dass sich überall ca. 5% der Menschen mit Politik beschäftigen, ob in der Ukraine, in Deutschland oder anderen Ländern Europas. Zu den Veranstaltungen kommen eher wenige Menschen – in Berlin waren es einmal 150, in Koblenz im März 2019 etwa 40. Es sind nicht viele, die sich für Themen interessieren, die sie nicht unmittelbar selbst tangieren – egal in welchem Land. Die Ukraine ist weit weg. Odessa ist weit weg. Man reagiert erst, wenn man persönlich betroffen ist. Und heute leben selbst in der Ukraine noch Menschen, die nicht im Ansatz wissen, was am 2.5.2014 in Odessa geschah. Traurig, aber leider wahr. Die meisten Besucher, die zu den Veranstaltungen kommen, sind bereits informiert. Sie wollen mehr wissen, wollen Informationen von einem Augenzeugen erhalten. Und es gibt nicht wenige, die mit meiner Aufklärungsarbeit nicht einverstanden sind. Die setzen alles daran, Veranstaltungen zu verhindern, teilweise mit den fadenscheinigsten Begründungen, teilweise auch mit Drohungen.

Drohungen? Was heißt das?

Mehrheitlich sind es Ukrainer, die eher aggressiv vorgehen. In Dresden wurde eine Veranstaltung abgesagt, weil ein Ukrainer, der seit 15 Jahren in Deutschland lebt, der Auffassung war, dass ich lüge. Er wurde zur Diskussion eingeladen, war an einem direkten Gespräch aber nicht interessiert. In seinen insgesamt drei Beschwerden an den Veranstalter, der den Raum zur Verfügung stellen wollte, sagt er dann, wer uns den Raum gäbe, den müsse man als Agenten des Kremls ansehen. Das mag ja keiner … Wir trafen uns mit den Interessenten für die Veranstaltung dann vor dem Gebäude.

Und wie sind die Reaktionen von Medien?

Linke und kommunistische Medien reagieren eher positiv. Sputnik oder Russia Today haben ebenfalls über das Buch berichtet. Auch kleine lokale Zeitungen sind manchmal interessiert. Die großen, westlichen Medien ignorieren mich und meine Arbeit oder distanzieren sich. Die Deutsche Welle war anfangs interessiert, wir standen in Mail-Kontakt. Als sie aber erfuhren, dass es einen Bericht bei Sputnik gab, verschwand das Interesse.

Gibt es Interesse an der Aufklärung seitens der Politik oder offizieller Stellen?

Was ich feststellen muss, ist, dass offizielle Stellen kein ernstes Interesse an Aufklärung haben. Organisationen wie die Konrad -Adenauer-Stiftung geben sich zwar den Anschein, neutral zu agieren, unterstützen aber offensichtlich die ukrainische Regierung. So gab es am 16. und 17. Oktober die Kiewer Gespräche in Berlin, in der sich eine Arbeitsgruppe beim Thema „Umgang mit Gewalt –Straflosigkeit oder justizielle Aufarbeitung“ auch den Geschehnissen zum 2.5. widmete. Zumindest war laut Programm Tetjana Herasymova von „Gruppe 2. Mai“, Odessa dort vertreten. Im Programm wurden „die Gewaltexzesse rund um den Brand des Gewerkschaftshauses in Odessa“ auf jeden Fall explizit erwähnt. Ich wollte als Augenzeuge daran teilnehmen, meldete mich an, erhielt aber auf meine Registrierung keine Antwort und wurde dann beim Empfang abgewiesen. Ich hatte meine Papiere dabei, das Buch, meinen Ausweis als anerkannter ukrainischer Flüchtling aus Odessa. Es gab angeblich keinen Platz. Ich fragte, wie man über etwas diskutieren wolle, wenn man keinen Augenzeugen dabei habe. Trotzdem wurde ich weggeschickt. Es gab wohl nicht genug Platz für die ganzen Überlebenden …

Man darf aber auch nicht vergessen, dass auf dem Maidan zahlreiche Politiker aus den USA und aus Deutschland als Unterstützer dabei waren, die damit den Putsch faktisch unterstützt haben. Wie soll da ein ehrliches Interesse an Aufklärung entstehen?

Wer unterstützt Sie bei Ihrer Arbeit?

In Deutschland sind das die Mütter gegen Krieg aus Berlin-Brandenburg, einzelne Bundestagsabgeordnete der Linken, die mir die Möglichkeit geben, bei Veranstaltungen zu informieren, sowie der Verein Friedensbrücke Kriegsopferhilfe e.V.

Haben Sie noch Kontakte nach Odessa?

Ja – dank Telefon und Skype stehe ich regelmäßig mit meiner Familie und Freunden in Kontakt, und versuche den Menschen zu helfen, zum Beispiel indem ich Lebensmittel nach Odessa schicke. Ich unterstütze Projekte mit Spenden – wie z.B. den Film „Brennende Herzen“.  Ich tue eben das, was mir möglich ist.

Und woher bekommen Sie die Spenden?

Ich habe noch eine Firma, die von meiner Familie weiter geführt wird. Zudem stehe ich in engem Kontakt mit Geschäftsleuten vor Ort, die die jetzige politische Ausrichtung nicht gutheißen und Spendengelder zur Verfügung stellen. Und natürlich rufe ich bei meinen öffentlichen Veranstaltungen unter den Besuchern zu Spenden auf. Auch vom Erlös des Buches geht ein Teil an Menschen, die Hilfe benötigen.

Wo kann man das Buch erwerben?

Es ist in der Eulenspiegel Verlagsgruppe erschienen und kann dort oder in jeder Buchhandlung mit der ISBN 978-3-947094-37-0 geordert werden. Auch die Friedensbrücke Kriegsopferhilfe unterstützt mich beim Vertrieb, man kann das Buch über www.fbko.org ebenfalls bestellen.

Zum Abschluss: Was würden Sie sich von den Lesern dieses Artikels wünschen?

Mein Wunsch wäre es, dass die Menschen begreifen, dass man nicht teilnahmslos bleiben darf, wenn man sieht, dass Unrecht geschieht. Jeder kann innerhalb sehr kurzer Zeit in einem Krieg landen – davor ist niemand gefeit. Wie schnell das gehen kann, habe ich selbst erleben müssen.

Aber ich wünschen allen, dass sie nie im eigenen Haus Schüsse hören müssen, sondern weiter ein friedliches Leben mit viel Sonnenschein erleben dürfen.

Vielen Dank für Ihr Engagement und eine friedliche Zukunft für uns alle!