Es geht um Asien, verdammt!

Von Published On: 29. Mai 2018Kategorien: Allgemein

600 Millionen Menschen! 600 Millionen Menschen hat der lange chinesische Wirtschaftsaufschwung aus extremer Armut emporgehoben. Ein gigantischer Binnenmarkt ist dadurch entstanden. Gleichzeitig exportiert und investiert China in alle Welt.

 

Vor wenigen Jahrzehnten, nach dem „Jahrhundert der Demütigung“ durch den Kolonialismus, war dieses China ein agrarisch strukturiertes Dritte-Welt-Land ohne nennenswerte Industrie. Vor zwanzig Jahren war die US-Wirtschaft zehnmal größer als die chinesische. 1978, als Deng Xiaoping an die Macht kam und mit der wirtschaftlichen Öffnung begann, erreichte die Ökonomie Chinas gar nur ein Zwanzigstel der US-amerikanischen.

 

Anschließend ist die Wirtschaft in China im Schnitt um 10 Prozent pro Jahr gewachsen, die der USA hat unterm Strich stagniert. In den USA machte die Industrie 60.000 Fabriken dicht, in China wurden zehntausende Werke eröffnet. In den USA verfallen zahlreiche Städte – in China werden im großen Umfang neue Städte gebaut.

 

Geisterstädte? Glauben Sie nicht den Medienberichten, die uns den Eindruck vermitteln, die meisten zentral geplanten Projekte im Reich der Mitte würden vor lauter Korruption und Inkompetenz scheitern. Sie verpassen damit das größte Ereignis der Weltgeschichte, das sich vor unseren Augen vollzieht: den Aufstieg Chinas zur Führungsmacht. Es ist das ungeheuerlichste wirtschaftspolitische Ereignis der Weltgeschichte – und die Konsequenzen werden nicht rein ökonomischer Natur sein.

 

Ja, es mag sein, dass sechs Stadtprojekte in den Weiten dieses gigantischen Reichs gescheitert sind. Aber 200 neu gebaute Städte boomen und expandieren vor sich hin. Einige habe inzwischen mehr als 10 Millionen Einwohner. Wir kennen deren Namen nicht.

 

Flugzeugträger zählen?

 

Aber die USA, die USA, die USA? Ja, ja, ja: die USA.

 

Daniele Ganser erklärt uns, dass man nur Flugzeugträger zählen müsse, um herauszufinden, wer das Imperium sei. „Wir Historiker“ machen das immer so, sagt er – ich kenne außer ihm niemanden, der das so macht – und kommt zum Ergebnis, dass die USA der unumstrittene Welthegemon sind.

 

Sie sind es nicht. Sie sind es gewesen. Donald Trumps Slogan „Make Amerika great again“ stellt immerhin eine wahlkämpferische Verarbeitung dieser Tatsache dar: Die Weltmachtposition der USA ist längst Geschichte. Geschichte ist übrigens auch jene Zeit, in der Flugzeugträger der letzte Schrei der Militärtechnik gewesen sind. Heutzutage sind es tumbe, schwimmende Festungen, wie einst die schweren Galleonen Spaniens, und leichte, fette Beute für Raketensysteme neueren Typs.

 

Das bedeutet nun nicht, dass die NATO nicht mehr gefährlich wäre. Im Gegenteil. Fallende Riesen sind höchst gefährlich und können viele mit sich in die Tiefe reißen. Die transatlantische Machtstruktur arbeitet geradezu verzweifelt auf einen Krieg mit Russland hin. Und sie wird irre an einem Vladimir Putin, der ihr diesen Krieg trotz fortlaufender Provokationen verweigert.

 

Aber wir müssen erkennen, warum die transatlantische Machtelite diesen Krieg so dringend braucht: Weil sie dabei ist, zu verlieren – wie sie in Syrien schon verloren hat.

Infrastruktur und Staat

Die Weltsicht vieler Menschen auch und gerade in der Friedensbewegung krankt an Westzentrismus und einer Fixierung auf das Militärische. Dass wir uns nicht falsch verstehen: Es ist relevant, dass die USA an die 600 Milliarden Dollar jährlich für ihr Militär ausgeben. Aber diese Relevanz hat mehrere, durchaus widersprüchliche Aspekte.

 

Wenn nämlich China mit einer vierfach größeren Bevölkerung und einer neuerdings gleichgroßen Ökonomie nur ein Viertel des US-Budgets für Militär ausgibt, bleibt den Chinesen weitaus mehr Geld übrig für gigantische Infrastrukturprojekte, für Forschung und Entwicklung. Das wiederum hat Konsequenzen für die militärischen Potentiale Chinas.

 

„Infrastruktur ist eine Metapher dafür, über die Zukunft nachzudenken“, sagt Martin Jacques, Autor des Weltbestsellers „When China rules the world“. Daran gemessen leben die USA in der Vergangenheit. Sie berauschen sich am Militärischen, während die Infrastruktur des Landes stellenweise verfällt und flächendeckend dringend erneuert werden müsste. Aber wie, mit diesem total verschuldeten amerikanischen Staat?

 

China baut Infrastruktur. Und China verfügt über etwas, das wir uns in Deutschland immer weniger vorstellen können: über einen funktionierenden Staat. Der chinesische Staat – getragen von der Kommunistischen Partei Chinas mit ihren 90 Millionen Mitgliedern – kann strategisch agieren. Er kann nach vorne planen und diese Pläne umsetzen.

 

Während nun der amerikanische Staat seine Ressourcen im Militär konzentriert und sechs, sieben, acht Kriegstheater gleichzeitig bespielen muss, baut China Infrastrukturprojekte nicht nur quer durch das eigene, gigantisch große Land, sondern auch in Sri Lanka, Kasachstan, in der Mongolei und in vielen, vielen Staaten Afrikas. Die Zahl der Länder, deren wichtigster Handelspartner ,China‘ heißt, wächst kontinuierlich und weltweit.

 

Wer eine solche Dynamik in Wirtschaft und Forschung hat wie China, kann aus 280 Milliarden direkten Militärausgaben wesentlich mehr Schlagkraft generieren als die USA aus der vierfachen Ausgabe in einem aberwitzigen Korruptionssumpf rund um das Pentagon.

It’s Asia, stupid!

Es geht jedoch nicht nur um China. Vietnam boomt. Ho-Chi-Minh-City ist eine der dynamischsten Metropolen der Welt. Singapur ist zur Schweiz Asiens aufgestiegen und baut innerhalb von drei Jahren einen neuen Flughafen, der im Vergleich mit dem JFK in New York Science Fiction ist, während Deutschland daran scheitert, seinen stinklangweiligen Hauptstadtflughafen überhaupt zu bauen.

 

„Deutschland, Deutschland über alles“, singt mancher AFDler heimlich im Keller. Aber abgesehen davon, dass der Autor dieser berühmten Zeilen, Hoffmann von Fallersleben, sie anders gemeint hat und seinerzeit ein ziemlich guter, fortschrittlicher Typ gewesen ist, stellt sich die Frage: wie? Wie soll das gehen, Deutschland über alles?

 

Deutschland hat 80 Millionen Einwohner. Nach der Definition des handelsüblichen Rassisten gehören 12 Millionen von ihnen gar nicht dazu. Aber bleiben wir mal bei 80 Millionen. Dem stehen 1,4 Milliarden Chinesen gegenüber, 1,3 Milliarden Inder, 93 Millionen Vietnamesen, 32 Millionen Malaysier, 262 Millionen Indonesier…

 

Anders gesagt: In den USA leben 5 Prozent der Weltbevölkerung. In Europa 7 Prozent. Schon die Bevölkerung Afrikas übertrifft die des „Westens“ bei weitem: 17 Prozent. Aber zwei Drittel der Weltbevölkerung leben in Asien. 15 Prozent der Menschheit sind weiß. 85 Prozent sind es nicht. Das ist die Realität.

 

Nun war dieses Mehrheitsverhältnis über die letzten zweihundert Jahre grundsätzlich ähnlich. Die Weißen waren zu keinem Zeitpunkt der Geschichte die Mehrheit der Menschheit. Aber wenn die einen Maschinengewehre haben und die anderen nur Steine, Pfeil und Bogen, ist es egal, ob man numerisch in der Mehrheit ist oder nicht.

 

Diese Zeiten sind vorbei, endlich. Die Diktatur des weißen Mannes ist an ihr Ende gekommen. Und das bedeutet in sich einen riesigen Schub in Richtung demokratischerer Weltverhältnisse – selbst wenn nicht alle Länder voller Begeisterung unsere Vorgabe einer parlamentarischen Demokratie übernehmen.

 

Es wird höchste Eisenbahn, dass wir den Diskurs der Friedensbewegung in diesen Sinne globalisieren und den Abstieg der USA und Europas und den Aufstieg Asiens zur Grundlage unserer geopolitischen Analyse machen. Weltgeschichte passiert, vor unseren Augen. Die Gewichte haben sich längst weit nach Osten verschoben.

 

„Das Finanzsystem kollabiert“, sagen uns die Ökonomen der alternativen Medien? Ja, das Finanzsystem des Westens gerät unter Druck – weil der Renminbi auf dem Weg zur Weltwährung den Dollar in Bedrängnis bringt. Und war die „Weltfinanzkrise“ 2007/2008 überhaupt eine Weltfinanzkrise? Martin Jacques argumentiert überzeugend, dass es eine Krise des westlichen Finanzsystems gewesen ist. Denn China musste keine Schulden aufnehmen, um marode Banken zu retten. Chinas Banken sind nicht marode.

 

Renminbi? Nie gehört? Der RMB ist die Währung der größten Ökonomie der Welt. Es ist die Währung Chinas. Der RMB ist längst dabei, den Dollar als Leitwährung abzulösen. Und wir Weltstrategen aus Deutschland haben das Wort noch nie gehört…

 

Das zeigt erneut das Problem:

 

Es geht um Asien, verdammt!

 

Dieser Text wurde zuerst am 05.05.2018 auf www.rubikon.news unter der URL <https://www.rubikon.news/artikel/es-geht-um-asien-verdammt> veröffentlicht. (Lizenz: CC BY-NC-ND 4.0)

Es geht um Asien, verdammt!

Von Published On: 29. Mai 2018Kategorien: Allgemein

600 Millionen Menschen! 600 Millionen Menschen hat der lange chinesische Wirtschaftsaufschwung aus extremer Armut emporgehoben. Ein gigantischer Binnenmarkt ist dadurch entstanden. Gleichzeitig exportiert und investiert China in alle Welt.

 

Vor wenigen Jahrzehnten, nach dem „Jahrhundert der Demütigung“ durch den Kolonialismus, war dieses China ein agrarisch strukturiertes Dritte-Welt-Land ohne nennenswerte Industrie. Vor zwanzig Jahren war die US-Wirtschaft zehnmal größer als die chinesische. 1978, als Deng Xiaoping an die Macht kam und mit der wirtschaftlichen Öffnung begann, erreichte die Ökonomie Chinas gar nur ein Zwanzigstel der US-amerikanischen.

 

Anschließend ist die Wirtschaft in China im Schnitt um 10 Prozent pro Jahr gewachsen, die der USA hat unterm Strich stagniert. In den USA machte die Industrie 60.000 Fabriken dicht, in China wurden zehntausende Werke eröffnet. In den USA verfallen zahlreiche Städte – in China werden im großen Umfang neue Städte gebaut.

 

Geisterstädte? Glauben Sie nicht den Medienberichten, die uns den Eindruck vermitteln, die meisten zentral geplanten Projekte im Reich der Mitte würden vor lauter Korruption und Inkompetenz scheitern. Sie verpassen damit das größte Ereignis der Weltgeschichte, das sich vor unseren Augen vollzieht: den Aufstieg Chinas zur Führungsmacht. Es ist das ungeheuerlichste wirtschaftspolitische Ereignis der Weltgeschichte – und die Konsequenzen werden nicht rein ökonomischer Natur sein.

 

Ja, es mag sein, dass sechs Stadtprojekte in den Weiten dieses gigantischen Reichs gescheitert sind. Aber 200 neu gebaute Städte boomen und expandieren vor sich hin. Einige habe inzwischen mehr als 10 Millionen Einwohner. Wir kennen deren Namen nicht.

 

Flugzeugträger zählen?

 

Aber die USA, die USA, die USA? Ja, ja, ja: die USA.

 

Daniele Ganser erklärt uns, dass man nur Flugzeugträger zählen müsse, um herauszufinden, wer das Imperium sei. „Wir Historiker“ machen das immer so, sagt er – ich kenne außer ihm niemanden, der das so macht – und kommt zum Ergebnis, dass die USA der unumstrittene Welthegemon sind.

 

Sie sind es nicht. Sie sind es gewesen. Donald Trumps Slogan „Make Amerika great again“ stellt immerhin eine wahlkämpferische Verarbeitung dieser Tatsache dar: Die Weltmachtposition der USA ist längst Geschichte. Geschichte ist übrigens auch jene Zeit, in der Flugzeugträger der letzte Schrei der Militärtechnik gewesen sind. Heutzutage sind es tumbe, schwimmende Festungen, wie einst die schweren Galleonen Spaniens, und leichte, fette Beute für Raketensysteme neueren Typs.

 

Das bedeutet nun nicht, dass die NATO nicht mehr gefährlich wäre. Im Gegenteil. Fallende Riesen sind höchst gefährlich und können viele mit sich in die Tiefe reißen. Die transatlantische Machtstruktur arbeitet geradezu verzweifelt auf einen Krieg mit Russland hin. Und sie wird irre an einem Vladimir Putin, der ihr diesen Krieg trotz fortlaufender Provokationen verweigert.

 

Aber wir müssen erkennen, warum die transatlantische Machtelite diesen Krieg so dringend braucht: Weil sie dabei ist, zu verlieren – wie sie in Syrien schon verloren hat.

Infrastruktur und Staat

Die Weltsicht vieler Menschen auch und gerade in der Friedensbewegung krankt an Westzentrismus und einer Fixierung auf das Militärische. Dass wir uns nicht falsch verstehen: Es ist relevant, dass die USA an die 600 Milliarden Dollar jährlich für ihr Militär ausgeben. Aber diese Relevanz hat mehrere, durchaus widersprüchliche Aspekte.

 

Wenn nämlich China mit einer vierfach größeren Bevölkerung und einer neuerdings gleichgroßen Ökonomie nur ein Viertel des US-Budgets für Militär ausgibt, bleibt den Chinesen weitaus mehr Geld übrig für gigantische Infrastrukturprojekte, für Forschung und Entwicklung. Das wiederum hat Konsequenzen für die militärischen Potentiale Chinas.

 

„Infrastruktur ist eine Metapher dafür, über die Zukunft nachzudenken“, sagt Martin Jacques, Autor des Weltbestsellers „When China rules the world“. Daran gemessen leben die USA in der Vergangenheit. Sie berauschen sich am Militärischen, während die Infrastruktur des Landes stellenweise verfällt und flächendeckend dringend erneuert werden müsste. Aber wie, mit diesem total verschuldeten amerikanischen Staat?

 

China baut Infrastruktur. Und China verfügt über etwas, das wir uns in Deutschland immer weniger vorstellen können: über einen funktionierenden Staat. Der chinesische Staat – getragen von der Kommunistischen Partei Chinas mit ihren 90 Millionen Mitgliedern – kann strategisch agieren. Er kann nach vorne planen und diese Pläne umsetzen.

 

Während nun der amerikanische Staat seine Ressourcen im Militär konzentriert und sechs, sieben, acht Kriegstheater gleichzeitig bespielen muss, baut China Infrastrukturprojekte nicht nur quer durch das eigene, gigantisch große Land, sondern auch in Sri Lanka, Kasachstan, in der Mongolei und in vielen, vielen Staaten Afrikas. Die Zahl der Länder, deren wichtigster Handelspartner ,China‘ heißt, wächst kontinuierlich und weltweit.

 

Wer eine solche Dynamik in Wirtschaft und Forschung hat wie China, kann aus 280 Milliarden direkten Militärausgaben wesentlich mehr Schlagkraft generieren als die USA aus der vierfachen Ausgabe in einem aberwitzigen Korruptionssumpf rund um das Pentagon.

It’s Asia, stupid!

Es geht jedoch nicht nur um China. Vietnam boomt. Ho-Chi-Minh-City ist eine der dynamischsten Metropolen der Welt. Singapur ist zur Schweiz Asiens aufgestiegen und baut innerhalb von drei Jahren einen neuen Flughafen, der im Vergleich mit dem JFK in New York Science Fiction ist, während Deutschland daran scheitert, seinen stinklangweiligen Hauptstadtflughafen überhaupt zu bauen.

 

„Deutschland, Deutschland über alles“, singt mancher AFDler heimlich im Keller. Aber abgesehen davon, dass der Autor dieser berühmten Zeilen, Hoffmann von Fallersleben, sie anders gemeint hat und seinerzeit ein ziemlich guter, fortschrittlicher Typ gewesen ist, stellt sich die Frage: wie? Wie soll das gehen, Deutschland über alles?

 

Deutschland hat 80 Millionen Einwohner. Nach der Definition des handelsüblichen Rassisten gehören 12 Millionen von ihnen gar nicht dazu. Aber bleiben wir mal bei 80 Millionen. Dem stehen 1,4 Milliarden Chinesen gegenüber, 1,3 Milliarden Inder, 93 Millionen Vietnamesen, 32 Millionen Malaysier, 262 Millionen Indonesier…

 

Anders gesagt: In den USA leben 5 Prozent der Weltbevölkerung. In Europa 7 Prozent. Schon die Bevölkerung Afrikas übertrifft die des „Westens“ bei weitem: 17 Prozent. Aber zwei Drittel der Weltbevölkerung leben in Asien. 15 Prozent der Menschheit sind weiß. 85 Prozent sind es nicht. Das ist die Realität.

 

Nun war dieses Mehrheitsverhältnis über die letzten zweihundert Jahre grundsätzlich ähnlich. Die Weißen waren zu keinem Zeitpunkt der Geschichte die Mehrheit der Menschheit. Aber wenn die einen Maschinengewehre haben und die anderen nur Steine, Pfeil und Bogen, ist es egal, ob man numerisch in der Mehrheit ist oder nicht.

 

Diese Zeiten sind vorbei, endlich. Die Diktatur des weißen Mannes ist an ihr Ende gekommen. Und das bedeutet in sich einen riesigen Schub in Richtung demokratischerer Weltverhältnisse – selbst wenn nicht alle Länder voller Begeisterung unsere Vorgabe einer parlamentarischen Demokratie übernehmen.

 

Es wird höchste Eisenbahn, dass wir den Diskurs der Friedensbewegung in diesen Sinne globalisieren und den Abstieg der USA und Europas und den Aufstieg Asiens zur Grundlage unserer geopolitischen Analyse machen. Weltgeschichte passiert, vor unseren Augen. Die Gewichte haben sich längst weit nach Osten verschoben.

 

„Das Finanzsystem kollabiert“, sagen uns die Ökonomen der alternativen Medien? Ja, das Finanzsystem des Westens gerät unter Druck – weil der Renminbi auf dem Weg zur Weltwährung den Dollar in Bedrängnis bringt. Und war die „Weltfinanzkrise“ 2007/2008 überhaupt eine Weltfinanzkrise? Martin Jacques argumentiert überzeugend, dass es eine Krise des westlichen Finanzsystems gewesen ist. Denn China musste keine Schulden aufnehmen, um marode Banken zu retten. Chinas Banken sind nicht marode.

 

Renminbi? Nie gehört? Der RMB ist die Währung der größten Ökonomie der Welt. Es ist die Währung Chinas. Der RMB ist längst dabei, den Dollar als Leitwährung abzulösen. Und wir Weltstrategen aus Deutschland haben das Wort noch nie gehört…

 

Das zeigt erneut das Problem:

 

Es geht um Asien, verdammt!

 

Dieser Text wurde zuerst am 05.05.2018 auf www.rubikon.news unter der URL <https://www.rubikon.news/artikel/es-geht-um-asien-verdammt> veröffentlicht. (Lizenz: CC BY-NC-ND 4.0)