Frontstadt Donezk – Die unerwünschte Republik

Von Published On: 2. März 2017Kategorien: Allgemein

Dieser Film wird es schwer haben. Er bezieht keine „richtige“ Position, folgt keinen Narrativ.  Er stellt sich weder klar auf die Seite der Donezker Volksrepubliken – in dem er die ukrainische Regierung in Grund und Boden verdammt, noch macht er sich bei eben dieser Regierung irgendwelche Freunde. Dafür sind seine Aussagen doch zu kritisch.

 

Im Mainstream ist der Autor und Dokumentarfilmer „verbrannt“. Nach fast schon diffamierender Berichterstattung durch ARD & ZDF aufgrund der angeblichen Finanzierung durch Putins‘ Russland wird er sicher kaum eine Chance haben, im Abendprogramm ausgestrahlt zu werden. Selbst nach 23.55 Uhr wird kein Sendeplatz zu finden sein.

 

In der alternativen Szene wird er wohl auch nur auf leisen Widerhall stoßen. Die Friedenaktivisten, die 2014 noch aufgrund des drohenden Krieges in der Ukraine auf die Straße gegangen sind, haben das Thema scheinbar mehrheitlich aus dem Auge verloren. Syrien, Jemen, Ramstein und Trump … die Menschen in der Ukraine sind da nur noch eine Randerscheinung.

 

Den aktiven Unterstützern der Volksrepubliken in Donezk und Lugansk (DPR und LPR) bietet er vordergründig nichts Neues. Sie stehen ja ständig mit den Menschen in den Kriegsgebieten in Kontakt und sind laufend über die aktuellen Katastrophen informiert. Dass der Krieg nur einen – überraschen geringen – Teil des dortigen Lebens ausmacht, weiß man erst, wenn man den Film gesehen hat.

 

Russlandgegner schauen ihn sich schon aus Prinzip nicht an. Russisch finanzierte Propagandafilme können ja keine nützlichen Informationen bieten. Das der Autor den Film allein vorfinanziert und bis jetzt noch 70% fehlen, um die Kosten zu decken, spricht eigentlich gegen eine Unterstützung aus Moskau.

 

Dieser Film hat es schwer. Er sitzt „zwischen allen Stühlen“ – wie wohl auch sein Autor.

 

Weit über zwei Stunden geballte Informationen aus einem Land, das die wenigsten hier im Westen kennen. Informationen über Menschen und ihre ganz konkreten Lebenssituationen aus einem Kriegsgebiet, aus einer Lebensnormalität, die teilweise mindestens so überrascht wie der Unterschied zwischen West- und Ostaleppo, den wir in den letzten Monaten zur Kenntnis nehmen mussten. Es bedarf solcher Filme, damit wir so etwas überhaupt zur Kenntnis nehmen können.

 

Dieser Film hat es schwer. Das macht ihn in meinen Augen so sehenswert.

 

Jeder kann sich selbst einen Eindruck verschaffen, auf Youtube https://www.youtube.com/watch?v=I7z5gM_f48Q gibt es den Trailer, bei http://nuoviso.tv/ kann man die DVD bestellen.

Frontstadt Donezk – Die unerwünschte Republik

Von Published On: 2. März 2017Kategorien: Allgemein

Dieser Film wird es schwer haben. Er bezieht keine „richtige“ Position, folgt keinen Narrativ.  Er stellt sich weder klar auf die Seite der Donezker Volksrepubliken – in dem er die ukrainische Regierung in Grund und Boden verdammt, noch macht er sich bei eben dieser Regierung irgendwelche Freunde. Dafür sind seine Aussagen doch zu kritisch.

 

Im Mainstream ist der Autor und Dokumentarfilmer „verbrannt“. Nach fast schon diffamierender Berichterstattung durch ARD & ZDF aufgrund der angeblichen Finanzierung durch Putins‘ Russland wird er sicher kaum eine Chance haben, im Abendprogramm ausgestrahlt zu werden. Selbst nach 23.55 Uhr wird kein Sendeplatz zu finden sein.

 

In der alternativen Szene wird er wohl auch nur auf leisen Widerhall stoßen. Die Friedenaktivisten, die 2014 noch aufgrund des drohenden Krieges in der Ukraine auf die Straße gegangen sind, haben das Thema scheinbar mehrheitlich aus dem Auge verloren. Syrien, Jemen, Ramstein und Trump … die Menschen in der Ukraine sind da nur noch eine Randerscheinung.

 

Den aktiven Unterstützern der Volksrepubliken in Donezk und Lugansk (DPR und LPR) bietet er vordergründig nichts Neues. Sie stehen ja ständig mit den Menschen in den Kriegsgebieten in Kontakt und sind laufend über die aktuellen Katastrophen informiert. Dass der Krieg nur einen – überraschen geringen – Teil des dortigen Lebens ausmacht, weiß man erst, wenn man den Film gesehen hat.

 

Russlandgegner schauen ihn sich schon aus Prinzip nicht an. Russisch finanzierte Propagandafilme können ja keine nützlichen Informationen bieten. Das der Autor den Film allein vorfinanziert und bis jetzt noch 70% fehlen, um die Kosten zu decken, spricht eigentlich gegen eine Unterstützung aus Moskau.

 

Dieser Film hat es schwer. Er sitzt „zwischen allen Stühlen“ – wie wohl auch sein Autor.

 

Weit über zwei Stunden geballte Informationen aus einem Land, das die wenigsten hier im Westen kennen. Informationen über Menschen und ihre ganz konkreten Lebenssituationen aus einem Kriegsgebiet, aus einer Lebensnormalität, die teilweise mindestens so überrascht wie der Unterschied zwischen West- und Ostaleppo, den wir in den letzten Monaten zur Kenntnis nehmen mussten. Es bedarf solcher Filme, damit wir so etwas überhaupt zur Kenntnis nehmen können.

 

Dieser Film hat es schwer. Das macht ihn in meinen Augen so sehenswert.

 

Jeder kann sich selbst einen Eindruck verschaffen, auf Youtube https://www.youtube.com/watch?v=I7z5gM_f48Q gibt es den Trailer, bei http://nuoviso.tv/ kann man die DVD bestellen.